Du hast dir vor wenigen Tagen dein neues Tattoo stechen lassen – die schlimmsten Schmerzen sind bereits vergessen und der Hype über das neue Meisterwerk groß.
Während du beim Tätowieren vielleicht noch tapfer die Zähne zusammengebissen hast, steht jetzt die nächste Bewährungsprobe bevor, denn: dein Tattoo juckt – und zwar höllisch!
Je nach Größe und Hautstelle kann das mal mehr, mal weniger herausfordernd sein, denn was du auf keinen Fall tun darfst, ist KRATZEN!
Allerdings gibt es ein paar andere effektive Tipps und Tricks, wie du dich dem elendigen Juckreiz stellen kannst. Welche das sind, erfährst du hier!
Hier würde sich anbieten, ein Bild einzubinden mit einer Person, der man deutlich ansieht, wie sehr es sie quält, das Tattoo nicht kratzen zu dürfen.
Warum juckt dein neues Tattoo? Das sind die Ursachen!
Ein neues Tattoo ist im Grunde genommen eine frische Wunde, die Zeit braucht, um zu heilen. In den ersten Tagen nach der Tätowierung kann es daher auch zu einem gewissen Juckreiz kommen, was völlig normal ist.
Hier sind ein paar mögliche Ursachen für das quälende Kribbeln unter der Haut:
1. Heilungsprozess & neue Hautzellen: Während der Heilungsphase bildet die Haut neue Hautzellen, um die geschädigte Haut zu reparieren. Dieser Prozess kann Juckreiz verursachen, da die Haut sich regeneriert und neue Hautschichten entstehen.
2. Entzündung & Botenstoffe: Nach dem Tätowieren reagiert der Körper auf die Verletzung mit einer Entzündungsreaktion. Dabei werden Botenstoffe freigesetzt, die den Heilungsprozess unterstützen, aber auch Juckreiz auslösen können. Die sogenannten Histamine sind der Grund für deine zeitweilige Qual. Eine leichte Rötung und Schwellung sind in den ersten Tagen dabei ebenfalls völlig normal.
3. Allergische Reaktionen: Manche Menschen reagieren allergisch auf die Farbe des Tattoos. Diese Allergien können zu starkem Juckreiz, Rötung und sogar Schwellungen führen. Wenn du vermutest, dass du auf die Tattoofarbe allergisch reagierst, solltest du dringend Rat bei deinem Tätowierer einholen oder einen Arzt aufsuchen.
4. Mögliche Infektionen durch Keime & Bakterien: Ein frisches Tattoo ist anfällig für Infektionen, besonders wenn es nicht richtig gepflegt wird. Keime und Bakterien können in die Wunde eindringen und eine Infektion verursachen, die sich durch starken Juckreiz, Rötung und Eiterbildung bemerkbar macht. Auch in solchen Fällen ist es wichtig, sofort einen Arzt aufzusuchen.
5. Übermäßige Austrocknung: Ein frisches Tattoo sollte regelmäßig eingecremt und dadurch befeuchtet werden, um die Haut geschmeidig zu halten. Trockene Haut kann spannen und jucken. Verwende beispielsweise Bepanthen oder Panthenol-Salbe, um die Haut optimal zu versorgen.
Wenn der Juckreiz unerträglich wird oder andere Symptome wie starke Rötung, Schwellung oder Eiterbildung auftreten, ist es ratsam, einen Arzt aufzusuchen. Eine gute Pflege und Hygiene sind entscheidend, um den Heilungsprozess zu unterstützen und Komplikationen zu vermeiden!
Die Haut juckt: Unterstütze den Heilungsprozess
Der Juckreiz bei einem frischen Tattoo ist ein natürlicher Teil des Heilungsprozesses und zeigt, dass sich deine Haut regeneriert. Um den Juckreiz zu lindern und sicherzustellen, dass dein Tattoo optimal heilt, ist eine sorgfältige Pflege unerlässlich. Halte die Haut feucht, vermeide unbedingt Kratzen und folge den Pflegeanweisungen deines Tätowierers, um den
Heilungsprozess bestmöglich zu unterstützen.
Genauere Infos findest du dazu aber auch im Beitrag zur Tattoopflege.
Die Phasen der Wundheilung beim frisch gestochenen Tattoo verstehen
Die Heilung frisch tätowierter Haut durchläuft mehrere Phasen, die jeweils spezifische Pflege und Aufmerksamkeit erfordern. Es ist völlig normal, dass dein Tattoo während dieser Zeit juckt und sich verändert.
Hier sind die wichtigsten Phasen der Wundheilung auf einen Blick:
Phase Zeitraum Merkmale Pflege-Tipps
1. Entzündung ca. Tag 1-3
- Rötung
- Schwellung
- Leichte Blutung
- Nachsorgeanweisungen genau befolgen
- Sauber halten
- Infektionen vermeiden
2. Regeneration ca. Tag 4-14
- Bildung neuer Hautzellen
- Reparatur beschädigter Hautschichten
- Mitunter starker Juckreiz
- Nicht kratzen
- Feucht halten
- Geduld bewahren
3. Reifung ca. Woche 3-4, ggf. länger
- Stärkung der Haut
- Tattoo setzt sich
- Juckreiz lässt nach
- Weiterhin pflegen
- Sonneneinstrahlung vermeiden
- Enge Kleidung vermeiden
Schauen wir uns diese Phasen noch einmal etwas genauer an:
Phase 1: Entzündung (etwa Tag 1-3)
Direkt nach dem Tätowieren beginnt die erste Phase der Heilung. Die Haut ist gerötet, geschwollen und kann ggf. leicht bluten. Dein Körper reagiert auf die Verletzung, indem er weiße Blutkörperchen und andere Zellen zur Wunde schickt, um Keime zu bekämpfen und den Heilungsprozess einzuleiten.
In dieser Phase ist es wichtig, die Nachsorgeanweisungen deines Tätowierers genau zu befolgen, um Infektionen zu vermeiden.
Phase 2: Regeneration (etwa Tag 4-14)
In der zweiten Phase beginnt die Haut bereits, neue Hautzellen zu bilden und beschädigte Hautschichten zu reparieren. Dies ist die Zeit, in der dein Tattoo am meisten jucken wird, was völlig normal ist.
Der Juckreiz entsteht, weil die Haut sich erneuert und die Heilungsphase juckt, wie du es vielleicht auch von anderen Verletzungen kennst. Es ist wichtig, nicht zu kratzen, um die Heilung nicht zu stören und das Tattoo nicht zu beschädigen. Diese Phase dauert etwa ein bis zwei Wochen. Durchhalten!
Phase 3: Reifung (etwa Woche 3-4 und darüber hinaus)
In der letzten Phase der Heilung wird die Haut weiter gestärkt und das Tattoo beginnt, sich zu setzen. Die neuen Hautschichten werden stabiler und das Tattoo gewinnt an Klarheit und Definition.
Der Juckreiz lässt nach und die Haut fühlt sich weniger empfindlich an. Auch wenn das Tattoo äußerlich verheilt aussieht, dauert es oft mehrere Wochen, bis die tieferen Hautschichten vollständig regeneriert sind.
Während der gesamten Heilungsphase ist eine sorgfältige Nachsorge entscheidend!
Halte die Haut sauber und feucht, vermeide direkte Sonneneinstrahlung und trage keine enge Kleidung über dem frischen Tattoo. Mit der richtigen Pflege wird dein Tattoo optimal verheilen und lange schön bleiben.
Juckendes Tattoo: 5 effektive Tipps gegen den unerträglichen Juckreiz
Ein frisches Tattoo ist eine Wunde, die während der Heilungsphase oft juckt – und das je nach Körperstelle und Größe deines Tattoos nicht gerade wenig. Um den fiesen Juckreiz zu lindern, vermeide es, die juckende Stelle zu kratzen, da dies die Heilung beeinträchtigen und Infektionen verursachen kann.
Daher haben wir jetzt 5 einfache Tricks, wie du das Jucken bekämpfen kannst!
Pflegen, pflegen, pflegen:
Nutze die richtige Heilsalbe
Um dein Tattoo optimal zu pflegen, ist regelmäßiges Eincremen unerlässlich. Achte dabei darauf, dass du deine Hände gründlich wäschst, bevor du die Heilsalbe (Panthenol, Bepanthen) in einer dünnen Schicht auf die tätowierte Stelle aufträgst, um Keime fernzuhalten und die Heilung zu fördern.
Beim Eincremen hast du dann die Möglichkeit, sanft über die juckenden Stellen zu streichen, was zumindest eine zeitweise Linderung verschaffen kann.
Vorsichtig auf die tätowierte Haut klopfen
Wenn der Juckreiz an der betroffenen Stelle unerträglich wird, kann ein sanftes Klopfen auf die betroffene Hautstelle helfen. Natürlich gilt auch hier: Vorher gründlich Hände waschen!
Lege deine Hand vorsichtig auf die juckende Stelle und klopfe leicht, um den Juckreiz zu lindern. Achte dabei darauf, nicht zu stark zu klopfen, um die Haut nicht zu reizen.
Tattoo juckt? Vorsichtig kühlen
Ein Kühlpack kann helfen, den Juckreiz an der betroffenen Hautstelle zu reduzieren. Achte dabei darauf, dass du das Kühlkissen nicht direkt auf das Tattoo legst. Wickle es am besten in ein fusselfreies Tuch. Dann lege das Kühlpack vorsichtig an die Haut, wobei du darauf achten solltest, dass das Kühlpack nicht direkt auf der Haut aufliegt, um Erfrierungen zu vermeiden.
Juckreiz in der Heilungsphase: Tief Luft holen ... und pusten
Manchmal hilft es, einfach tief Luft zu holen. Klingt albern? Ist aber durchaus ein guter Trick, um den elendigen Juckreiz etwas in Schach zu halten. Nämlich indem du sanft auf die juckende Körperstelle pustest. Das kann kurzfristig Linderung verschaffen und dir helfen, nicht zu kratzen. Währenddessen ein bisschen Zähne zusammenbeißen kann natürlich auch nicht schaden!
Überliste deinen Kopf: Spiegeltrick
Ein interessanter Trick, den du in den ersten Tagen und Wochen versuchen kannst, ist der Spiegeltrick. Stelle dich dafür vor einen Spiegel und kratze an der gegenüberliegenden Körperseite des juckenden Tattoos. Dein Gehirn kann dadurch getäuscht werden und der Juckreiz kann nachlassen. Ein Versuch wäre es zumindest wert. Denkst du nicht auch?
Wichtig! Juckt ein Tattoo, vermeide auf jeden Fall ...
● … das Tattoo zu kratzen: Kratzen kann die Haut aufreißen und Schmutz in die Wunde bringen, was die Heilung beeinträchtigen und Infektionen verursachen kann. Außerdem kann es zu Narbenbildung führen, die das Aussehen deines Tattoos dauerhaft verändern kann. Wäre doch schade ums Geld, oder?
Weiterhin solltest du ebenfalls vermeiden:
● UV-Strahlung und Solarium: Direkte Sonneneinstrahlung und Solariumbesuche können die empfindliche Haut schädigen und den Heilungsprozess verzögern. UV-Strahlung kann die Farben deines Tattoos verblassen lassen und die Wunde zusätzlich reizen. Verzichte daher in den ersten Wochen nach dem Tätowieren darauf!
● Schmutz in die Wunde gelangen zu lassen: Achte darauf, dass die Wunde stets sauber bleibt, um Infektionen zu vermeiden. Schmutz und Keime können in die Wunde gelangen und die Heilung beeinträchtigen.
● Überanstrengung: Vermeide anstrengende Aktivitäten, die dazu führen könnten, dass die Wunde stark schwitzt oder gereizt wird. Übermäßiges Schwitzen kann die Wunde aufweichen und die Heilung verzögern. Verzichte daher auch beispielsweise mindestens ein bis zwei Wochen nach dem Stechen auf Sport.
● Ungeeignete Pflegeprodukte verwenden: Nutze nur empfohlene Heilsalben und Pflegeprodukte, um sicherzustellen, dass dein Immunsystem optimal unterstützt wird und die Heilung nicht beeinträchtigt wird. Bist du dir unsicher, frage in jedem Fall bei deinem Tätowierer nach!
Hältst du dich an diese Maßnahmen und die Tipps deines Tätowierers, kann es helfen, die Heilung deines Tattoos zu unterstützen und Komplikationen zu vermeiden.
So hast du definitiv lange gut von deinem neuen Meisterwerk.
Und so hart es klingt, aber am Ende gilt wie so oft: Einfach ein bisschen Zähne
zusammenbeißen und durch da! Der Juckreiz wird irgendwann auch wieder vorbei sein.
Versprochen!